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Das „neue Haus für Kleist“ wird eingeweiht und die Bronzetafeln am Denkmal erneut ersetzt

Kleist-Museum Kleist-Museum Stadt Frankfurt Oder

Am heutigen Donnerstag, dem 17. Oktober 2013, wurde in Anwesenheit des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Bernd Neumann und Prof Dr. Sabine Kunst, Ministerin des Landes Brandenburg für Wissenschaft, Forschung und Kultur das „neue Haus für Kleist“ feierlich eingeweiht.      

„Der Neubau zum Kleist – Museum Frankfurt (Oder) ist das wichtigste und nachhaltigste Kleist- Projekt nach dem Kleist- Jahr 2011. Mit dem Neubau sind für das Kleist- Museum  vortreffliche Möglichkeiten und Bedingungen entstanden, ein Haus indem das Leben und Werk Heinrich von Kleist  nicht nur bewahrt, sondern zeitgemäß präsentiert und vermittelt werden kann. Der Museumsneubau ist ein weiterer wesentlicher Baustein zur nachhaltigen Stadtentwicklung und schafft mehr Attraktivität in der Innenstadt von Frankfurt (Oder)“, so Oberbürgermeister Dr. Martin Wilke.  

Der Oberbürgermeister dankt insbesondere dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur für die Bereitstellung von Fördermitteln von rund 4,0 Millionen Euro aus dem kommunalen Kulturinvestitionsprogramm und damit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie dem Bund und dem Land für die Ausreichung weiterer Fördergelder in Höhe von insgesamt 1,3 Millionen Euro.  

Ab Freitag, steht das von Lehmann Architekten Offenburg konzipierte Haus für die Frankfurter und ihre Gäste offen und jeder Besucher kann sich von dem funktionalen und schönen Bau einen eigenen Eindruck verschaffen.  Jeweils um 11.00 Uhr und um 15.00 Uhr lädt das Kleist- Museum zu öffentlichen Führungen ein.      

 

Zahlen zum Baugeschehen:

Geplante Bausumme:                    5.693.370,00 €

davon Fördermittel:                        5.516.370,00€ 

erteilte Aufträge:                             44 Bauverträge

                                                15 Planungsaufträge 

Bauzeit:                                            11.07.2011 bis 17.10.2013

Der Neubau mit seinen großzügigen Räumen bietet nun Platz für Dauer- und Wechselausstellung,  die Bibliothek, Museumspädagogik, für Archive und vieles mehr wie Büro- und Lagerräume.

 

Zur Historie des Gebäudes

Das Gebäude  wurde 1777 von Martin Friedrich Knoblauch als Garnisonschule entworfen. Der Bauherr war Herzog Leopold von Braunschweig als damaliger Garnisonskomman- deur. Seit seiner Sanierung in den 1960er erfolgte die Nutzung des Gebäudes als Kleist-Gedenk und Forschungsstätte. Aufgabe und Ziel war die Bewahrung und Pflege des Andenkens und die Forschung über Heinrich von Kleists Leben, Werk und Wirkung. 1998 bis 2000 erfolgte eine vollständige und denkmalgerechte Sanierung des Museums- gebäudes durch die Stadt. Mit der Einrichtung der Dauerausstellung im Jahre 2000 wurde im Museum zeitgleich die dringende Notwendigkeit eines Neubaus deutlich. 

 

 Ersatz der Bronzetafeln am Kleistdenkmal muss und wird  sachgerecht erfolgen

Zum wiederholten Mal wurde im vergangenen Monat die Bronzetafeln am Kleistdenkmal gestohlen. Die Stadt Frankfurt (Oder) bemüht sich intensiv um den Ersatz der gestohlenen Bronzetafel. Dieser soll, ohne jedoch in anlassbezogenen Aktionismus zu verfallen, sachgerecht erfolgen,  handelt es sich hier doch um ein Relief mit kulturhistorischer Bedeutung. Das Kleistdenkmal ist von besonderer Bedeutung. Es steht in engem Zusammenhang mit dem verpflichtenden dichterischen und kulturellem  Erbe  des Dichters Heinrich von Kleist, der mit der Stadt Frankfurt (Oder) als seinem Geburtsort in besonderer Weise verbunden ist und dem die Stadt mit den traditionell stattfindenden Kleistfesttagen, einer neuen Ausstellung und dem Neubau zum Kleist- Museum in besonderer Weise Rechnung trägt.

Im Zusammenhang mit dem Diebstahl aller Tafeln im Jahr 2008 wurde die Idee des Ersatzes durch Epoxidharztafeln sehr ausführlich sowohl mit der Unteren Denkmalschutzbehörde als auch mit dem Landesdenkmalamt diskutiert. Im Ergebnis verständigte man sich darauf, dass aus denkmalpflegerischen Gründen, also aufgrund der Bedeutung des Denkmals auch im Zusammenhang mit seinem Standort, als Teil des Denkmalbereiches Gubener Vorstadt und in unmittelbarer Nähe zur unter Denkmalschutz stehenden St. Gertraudkirche, dem Ersatz der Tafeln durch Imitate nicht zugestimmt werden kann. Dabei waren und sind sich alle des Risikos, dem Denkmale und Kunst im öffentlichen Stadtraum ausgesetzt sind, bewusst. Trotz  ergriffener Sicherungsmaßnahmen, bleibt ein Restrisiko, das man nicht ausschließen kann. Es sei denn, man entfernt alle Kunstobjekte aus dem Stadtraum. Das käme einer Kapitulation vor solchen Machenschaften gleich und kann nicht der einzuschlagende Weg sein.

Für einen geplanten Nachguss muss zunächst der vorhandene Belegabguss von Fachleuten dahingehend geprüft werden, ob eine für den Guss erforderliche Silikonform davon abgenommen werden kann. Diese wäre dann herzustellen. Erst danach kann der eigentliche Nachguss erfolgen. Der Auswahl einer Kunstgießerei kommt ebenfalls eine besondere Bedeutung zu. Dies muss ebenso mit besonderer Sorgfalt vorgenommen werden. Letztlich muss sich ein solcher Kunstguss zeitlich in die Produktion der ausgewählten Kunstgießerei eingeordnet und die Finanzierung geklärt werden. Die Stadt hat nach dem Diebstahl im Jahr 2008 zusätzliche  Maßnahmen zur Sicherung umgesetzt, wie z. B. eine intensivere Beleuchtung, häufigeren Freischneidens und die Anbringung von längeren Ankern.

Mit der Gießerei, den Denkmalbehörden und dem Steinmetz wird beraten, ob und welche weiteren und besseren Möglichkeiten es zur Anbringung dieser offenbar besonders gefährdeten Tafel gibt.

 

Quelle: Stadt Frankfurt Oder

 

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